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Aktuell

Auf dieser Seite finden Sie Praxis-News, Urlaubstermine, Vertretungen etc.

Chronisch entzündliche Darmerkrankung

Alexandra Köppe

Informationen für Patienten mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen

Kann das Coronavirus COVID-19 einen CED-Schub auslösen?

Nach klinischen und wissenschaftlichen Erkenntnissen sind die häufigsten Symptome von COVID-19 Fieber, Müdigkeit, trockener Husten, Myalgie und Dyspnoe. Dennoch können auch Bauchschmerzen, Durchfall, Übelkeit und Erbrechen auftreten, jedoch mit geringerer Häufigkeit. Die Familie des Coronavirus verursacht sowohl Magen-Darm- als auch Atemwegserkrankungen. Das Virus kSARS-CoV-2 ist für kurze Zeit im Stuhl von COVID-19-Patienten vorhanden. 
Ein aktueller Fallbericht zeigte, dass bei einem jungen männlichen Patienten Durchfall das auftretende Symptom von COVID-19 war. In diesem Fall wurde die mögliche Beteiligung des Magen-Darm-Systems an der Übertragung von SARS-CoV-2 hervorgehoben. 
Es gibt keine Hinweise, dass eine COVID-19-Infektion Ursache eines M. Crohn oder eines Colitis ulcerosa Schubes ist. 
Diese Situation wäre jedoch nicht unerwartet, da H1N1v auch ohne Magen-Darm-Infektion mit leichten Schüben in der ersten Woche der Virusinfektion in Verbindung gebracht wurde, meist bei Colitis Ulcerosa-Patienten.

Haben CED-Patienten ein erhöhtes Risiko, eine COVID-19-Infektion zu bekommen?

CED-Patienten haben kein erhöhtes Risiko, COVID-19 zu bekommen.

Haben CED-Patienten ein erhöhtes Risiko eines schwereren Krankheitsverlaufs, wenn sie sich mit COVID-19 angesteckt haben?

Ältere Menschen und Menschen mit Komorbiditäten (Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes, chronische Atemwegserkrankungen, Bluthochdruck und Krebs) sind einem schwereren Infektionsrisiko ausgesetzt und weisen höhere Todesraten auf (Herz-Kreislauf-Erkrankungen ca. 10,5 %; Diabetes ca. 7,3 %: chronische Atemwegserkrankungen ca. 6,5 %; Bluthochdruck ca. 6,0 % und Krebs ca. 5,6 %) als Patienten ohne Komorbiditäten, bei denen es in ca. 0,9 % zu schweren Krankheitsverläufen kommen kann.

Haben CED-Patienten unter immunsuppressiver/immunmodulatorischer Behandlung ein erhöhtes Risiko eines schwereren Krankheitsverlaufs, wenn sie sich mit COVID-19 angesteckt haben?

Bisherige Daten über immunmodulierte oder immunsuppressive CED-Patienten und SARS-CoV-2-Infektionen sind noch sehr rar. 
Da das allgemeine Risiko schwerer Infektionen (z. B. Atemwegsinfektionen) bei Patienten unter Immunsuppression und/oder biologischen Therapien etwas höher ist, wird erwartet, dass dies bei SARS-CoV-2-Infektionen der Fall sein könnte. 
Obwohl die Zahlen noch begrenzt sind, scheint es, dass Gruppen mit relativer Immunsuppression, wie sehr kleine Kinder, Schwangere und HIV-Patienten, kein höheres Risiko für Komplikationen zu haben scheinen (British HIV Association, BHIVA).

Wie können wir das Risiko für unsere CED-Patienten reduzieren, eine COVID-19-Infektion zu bekommen?

Da SARS-CoV-2 sich effizient in den oberen Atemwegen repliziert, produzieren infizierte Personen in dieser Region während der frühen Infektionsphase eine große Menge an Viren. Das Virus ist vornehmlich in der Nase und im Rachen nachzuweisen. Im frühen Stadium, haben viele Patienten wenig Symptome, und behalten ihre üblichen Aktivitäten bei. Dadurch leisten diese infizierten Patienten ungewollt einen Beitrag zur Ausbreitung der Infektion. 
Da ein sicherer Impfstoff noch nicht verfügbar ist, ist die Verringerung der SARS-CoV-2 Exposition der Schlüssel, um das Risiko einer Infektion zu verringern.

Sollten CED-Patienten die immunsuppressive/immunmodulatorische Behandlung während einer nachgewiesenen COVID-19-Infektion abbrechen?

Aufgrund der Auswaschzeit (das ist die Zeit, bis ein Arzneimittel möglichst vollständig ausgeschieden worden ist) der meisten Immunsuppressiva (wie Azathioprin, Methotrexat) und Biologika-Therapie wäre die Unterbrechung der immunsuppressiven / immunmodulatorischen Behandlungen in leichten oder moderaten Fällen der COVID-19-Krankheit nicht sinnvoll. 
Bei schweren und kritisch kranken mit COVID -19 infizierten Patienten ist eine Pausierung der Therapie mit Immunsuppressiva und Biologika jedoch wahrscheinlich ratsam. Das sollte jeweils mit dem Therapeuten abgestimmt werden.

Sollten CED-Patienten die eine Kortikosteroid-Behandlung bekommen, während einer nachgewiesenen COVID-19-Infektion die Einnahme der Kortikosteroide abbrechen?

Patienten, die gerade eine Kortikosteroid-Therapie durchlaufen sollten mit ihrem Arzt über die weitere Einnahme der Medikamente sprechen. 
Die verfügbaren Daten deuten auf eine erhöhte Sterblichkeit bei Influenza-Infektionen und eine eingeschränkte Clearance von SARS-Co-V2und MERS-Co-V hin, zusammen mit Komplikationen der Kortikosteroid-Therapie bei Überlebenden. In Bezug auf SARS-CoV-2-Infektion, waren Steroide nicht wirksam für die Behandlung von Lungenverletzungen oder Schock. In diesem Zusammenhang kann eine Unterbrechung der Steroidtherapie empfohlen werden.

Wo finde ich als CED-Patient gezielt Informationen zur Corona-Pandemie?

Sie finden Coronavirus SARS- CoV-2-Informationen für Menschen mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen auf der Seite des DCCV.

Allgemeine Präventivempfehlungen gegen COVID -19

  • Kontakt mit infizierten Personen meiden.

  • Vermeiden Sie es, Ihre Augen, Nase oder Mund mit ungewaschenen Händen zu berühren

  • Reinigen Sie die Hände oft, indem Sie sie mit Seife und Wasser für mindestens 20 Sekunden waschen oder mit einem alkoholhaltigen Handdesinfektionsmittel, das 60%-95% Alkohol enthält. Dieses Verfahren ist besonders wichtig, nachdem Sie ins Badezimmer gehen, vor dem Essen, und nach Husten, Niesen und dem Naseputzen. Seife und Wasser sollten verwendet werden, wenn die Hände sichtbar schmutzig sind.

  • Wann immer möglich, sollte eine Steroidtherapie reduziert werden, da sie das Risiko einer schweren Infektion erhöhen kann.

Quelle: Interview der ECCO zu COVID 19 vom 20.03.2020
Quelle: Dres. Thomas Krause und Jens Müller-Ziehm aus: Empfehlungen der ECCO-Taskforce zur COVID-19-Epidemie, veröffentlicht am 13. März 2020